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Von Kaiser Wilhelm gibt es das Zitat „Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.“ Neuerungen setzen sich schwer durch und das gilt auch für den Block-Editor, der einen schwierigen Start hatte. Auch wegen der anfangs zahlreichen Bugs gab es massive Kritik, auch in Form von schlechten Bewertungen des Gutenberg-Plugins (einem Feature-Plugin, mit dem neue Eigenschaften getestet werden sollen).
Viele Anwender haben den Block-Editor abgelehnt, was wahrscheinlich auch den Erfolg des Pagebuilder-Plugins Elementor erklärt. Entwickler wollten bereits bestehende Websites nicht (kostenlos) überarbeiten, weshalb das Plugin Classic Editor angeboten wurde. Das Plugin ersetzt den Block-Editor mit dem vorher genutzten TinyMCE-Editor. Wer das Plugin allerdings nicht nutzt, bekommt Webseiten, die noch mit dem TinyMCE-Editor veröffentlicht wurden, als „Classic Block“ angezeigt. Hier gibt es einen Button, um die vorhandene Seite in Blöcke umzuwandeln.
Der Block-Editor wurde weiterentwickelt und dazu gehörte die Umstellung der Widgets auf den Block-Editor in WordPress 5.8. Als problematisch haben sich allerdings Widgets gezeigt, die nicht sauber programmiert sind, weil der Block-Editor dann nur Fehlermeldungen ausgibt. Die Reaktion auf viele Beschwerden war, auch hierfür ein „Classic“-Plugin anzubieten: Classic Widgets. Weil damit zumindest keine Fehlermeldungen ausgegeben werden, ist die fragwürdige Reaktion, dass der Block-Editor böse und das Plugin gut ist. Also rasch eine Fünf-Sterne-Bewertung fürs Classig Widget, weil man so auch seinen Unmut gegen neumodisches Zeugs ausdrücken kann.
Spätestens mit Einführung von Block-Themes hat sich das Thema aber ohnehin erledigt, weil der Site-Editor den Customizer ablöst und es im Backend keine Menüpunkte für Navigationsmenüs und Widgets mehr gibt.
Seit einiger Zeit wird „Mobile First“ entwickelt, also das Design vorrangig so angelegt, dass es auf einen Smartphone mit begrenzter Bildschirmbreite benutzbar ist. Hier ist wenig Platz für Sidebars mit auf jeder Webseite wiederkehrenden Informationen wie Links zu Kategorien, einem Kurzportrait des Webseitenbetreibers usw. Beim aktuellen Theme Twenty Twenty-Three ist deshalb zunächst kein Widget-Bereich vorgesehen. Statt dessen lassen sich Blöcke (auch mit einem Autoren-Portrait, Blöcken für neueste Beiträge, …) beliebig positionieren – wahrscheinlich eher im Footer, um den Hauptinhalt des Beitrags/der Seite nicht zu verdrängen.
Die Zukunft liegt im Fullsite-Editing, bei dem das Theme eine „leere Leinwand“ anbietet, auf der Anwender/-innen die Inhalte nach Belieben platzieren können. Der Editor wurde mit WordPress 5.9 (zunächst mit einem Beta-Hinweis versehen) eingeführt und hat sicher noch Verbesserungspotential. Wer das alles für „neumodischen Kram“ hält, kann trotzdem die zumindest bis Ende 2024 unterstützen Plugins Classic Editor und Classic Widgets nutzen oder einen anderen Pagebuilder verwenden. Elementor ist immer noch recht angesagt, auch wenn ich mir persönlich nicht so richtig vorstellen kann, wie sich der Pagebuilder in die geplante Entwicklung von WordPress einfügt.
Kurz noch ein freundlicher Hinweis, dass diese Antwort sehr subjektiv meine persönliche Einschätzung wiedergibt und nicht für irgendeine Gruppe repräsentativ sein soll.
PS – macht weiter so – das Forum hier ist eine geniale Anlaufstelle
Freut mich. Wir machen das schon eine Weile, aber Feedback (auch kritisches) ist immer willkommen.